„Das Problem mit der Magensäure“
Der Referent Herr Dr. Benhardus Gropper erkärte für den Laien gut verständlich die Funktion eines gesunden Verdauungstraktes , Störungen und Therapiemöglichkeiten. Dabei behandelte er schwerpunktmäßig die Bildung und Aufgabe der Magensäure. Macht die Magensäure Probleme, so empfahl der Referent, sollten die Betroffenen sich zunächst fragen: „Wann treten die Beschwerden auf, wie oft und wie lange?“ Nach zu viel, zu fettem, zu gewürztem Essen, nach zu viel Alkohol und Röststoffen, nach Stress empfahl Herr Dr. B. Gropper eine bewußtere Ernährung und Lebensführung und für den Bedarfsfall die Einnahme von Kautabletten zur Bindung der Magensäure. Bei einer Erschlaffung der Ringmuskulatur am Übergang von der Speiseröhre in den Magen empfahl er mäßiges, frühzeitiges Abendessen und zum Schlaf eine Höherlagerung des Kopfes. Bei immer wieder auftretendem Reflux der Magensäure in die Speiseröhre sei jedoch eine regelmäßge Einnahme von Pantoprazol indiziert. Ständige Reizungen, da sie entarten könnten, sollten unbedingt vermieden werden. Bei längerfristiger Einnahme von Schmerzmitteln aus der Gruppe der Nichtopioid – Analgetika wie Ibuprofen und Diclofenac und bei Cortisontherapie empfahl er ebenso die gleichzeitige Einnahme von Pantoprazol als Magenschutz. Wird das Bakterium Helicobacter diagnostiziert, so behandle der Arzt mit Antibiotika und mit Säureblockern. Der Referent machte darauf aufmerksam, dass bei langfristiger Einnahme von Pantoprazol ein Mangel an B12 und an Mineralien besonders an Magnesium entstehen kann. Einsatz, Dosierung und Dauer der Medikamentenanwendung sollten deshalb immer in Rücksprache mit dem behandelndem Arzt erfolgen, Blutbildkontrollen und gegebenfalls B12- und Mineraliengaben könnten notwendig werden. Sind Schmerzmittel nicht mehr indiziert, sollte daran gedacht werden, auch den Magensäureblocker abzusetzen. Das Medikament erfordere dann ein langsames „Ausschleichen“, um eine Überreaktion zu vermeiden. Wofür ist Magensäure gut; wann wird`s zuviel ? Herr Dr.B. Gropper gab in seinem Vortrag klare Antworten; ebenso auf die sich anschließenden individuellen Fragen. Gleichzeitig motivierte er zum Mitdenken und zum verantwortlichem Umgang mit Beschwerden. Dafür dankt der Stadtseniorenrat herzlich. Die Veranstaltung war mit 25 Personen gut besucht.
Liselotte Niess
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